Do. 14.10 – Sa. 16.10 2021

Die transnationalen Literaturtage definieren sich als eine Kreuzung der Literatur, aber auch als ein Treffpunkt der Sprachen und Weltvorstellungen. Schwarzsein, Kriege, Heimat, Trauer, Erinnerung, Kolonialismus werden in den literarischen Texten beschrieben, Poesie, AutorInnenschaft und afrodiasporische Dimensionen in Gesprächen thematisiert. Eine Poesie der Gerechtigkeit macht die vielfältig-hybriden Stimmen von Weltwortreisenden hörbar, insbesondere auch jene Schwarzer PoetInnen. Dieser vielstimmige Chor poetologischer Diversität spiegelt sich in verästelt-komplexen und alles andere als homogenen Erzählweisen wider. Grenzen werden dabei als dekolonialisierende Orte der Begegnung verstanden.

Fiston Mwanza Mujila & Robert Reithofer

Afrikanische Präsenz in der österreichischen Literatur

Der Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe der LiteraturzeitschriftLICHTUNGEN ist Schwarzen Stimmen in der österreichischen Literatur gewidmet. Fiston Mwanza Mujila, der die Texte zusammengestellt hat, konstatiert: „Die afrikanische Literatur im Lande ist vielseitig, abwechslungsreich, aber in den herkömmlichen Vertriebskanälen kaum sichtbar.“ Der Schwerpunkt bietet einen Einstieg in eine bislang wenig bekannte Literatur und Vorstellungswelt, die als afro-österreichische und vielleicht in nächster Zeit einfach als österreichische bezeichnet werden könnte. Gertrude Maria Grosseggers vielschichtige und transformative Poesie ergänzt diesen Abend auf unnachahmliche Weise.

Datum: Donnerstag, 14.10.2021, 19 Uhr

Ort: Forum Stadtpark

Lesungen:

Abdelaziz Baraka Sakin (Sudan / Österreich)

Mihret Kebede (Äthiopien / Österreich)

Gertrude MARIA Grossegger (Österreich)

Gespräch mit Fiston Mwanza Mujila

Moderation:Andrea Stift-LAUBE

Lesung der Texte auf Deutsch: Ninja Reichert

Dolmetsch Englisch & Arabisch: Silvia Glatzhofer & Alexandra Marics

Auf der Suche nach neuen Sprachen

Yvonne Adhiambo Owuor, Valerie Fritsch und Marie Gamillscheg stehen beispielhaft für vielstimmige, hybride Erzählweisen der gegenwärtigen Weltliteratur. Bei aller Unterschiedlichkeit der individuell ausgeprägten Erzählverfahren werden ähnliche Themen verhandelt: Geschichtlich verursachte Traumata vor dem Hintergrund des Faschismus und des Kolonialismus, Sprachlosigkeit und die Suche nach einer neuen Sprache gehören ebenso dazu wie Fragen der Zugehörigkeit in einer ökologisch aus dem Lot geratenen Peripherie.

Datum: Freitag, 15.10.2021, 19 Uhr

Ort: ISOP, Dreihackengasse 2, 8020 Graz

Lesungen:

Valerie Fritsch (Österreich)

Yvonne Adhiambo Owuor(Kenia)

Marie Gamillscheg (Österreich / Deutschland)

Lesung der Texte von Yvonne Adhiambo Owuorauf Deutsch: Ninja Reichert

Moderation: Birgit Pölzl

Dolmetsch Englisch: Silvia Glatzhofer

Unerhörte Stimmen: Das Schwarze Europa

Die Anthologie Kontinentaldrift. Das Schwarze Europa kartografiert die Stimmen der Schwarzen europäischen Diaspora. Damit liegt im deutschen Sprachraum erstmals ein breites Kompendium jüngerer Schwarzer LyrikerInnen vor, von denen die meisten zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt wurden. Die Anthologie stellt die Texte in einen gemeinsamen Kontext, der sich nicht auf das Schwarzsein beschränkt. Vier der in der Anthologie vertretenen DichterInnen kommen nach Graz zu Lesungen und einem Gespräch.

Datum: Samstag, 16.10.2021, 19 Uhr

Ort: ISOP, Dreihackengasse 2, 8020 Graz

Lesungen:

Ubah Cristina Ali Farah (Somalia / Italien)

Dean Bowen (Surinam /Niederlande)

James Noël (Haiti / Frankreich)

Lisette Lombé (Kongo / Belgien)

Präsentation der Anthologie Kontinentaldrift. Das Schwarze Europa, kuratiert und herausgegeben von Fiston Mwanza Mujila

Lesung der Texte auf Deutsch: Ninja Reichert

Moderation: Simon Inou

ISOP & FORUM STADTPARK

in Zusammenarbeit mit:

LICHTUNGEN, Afro-Asiatisches Institut Graz, Kulturvermittlung Steiermark

Gefördert durch:

Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport

Land Steiermark, Kultur, Europa, Sport

Stadt Graz Kultur